Philosophische Gedanken eines Zweijährigen – Teil 2

Man ist so alt, wie man sich fühlt? Wie der Prinz von Moabit zeigt, ist dieser Spruch nicht nur unter Ü-40-Jährigen beliebt. Welche Weisheiten er sonst noch parat hat, könnt ihr im folgenden Blogpost nachlesen.



Alter ist relativ!

Im Möbelhaus:

Der Prinz möchte unbedingt ins Bällebad, es ist aber erst ab drei Jahren erlaubt.
„Tut mir leid, Du kannst da noch nicht rein. Da muss man größer sein, 
man muss drei Jahre alt sein.“
„Drei ist auch nicht größer!“
„Das stimmt, nicht größer, aber älter. Du bist erst zwei.“
„Nein, ich bin drei! Guck: Eins, zwei, drei. Jetzt bin ich drei. 
Komm, wir gehen rein!“

„Ich bin schon groß genug für Kinderbonbons, 
aber für so Erwachsenenbonbons noch nicht. 
Die darf ich noch nicht essen, nur Kinderbonbons.“

Der Prinz möchte eine Lampe in die Steckdose stecken.
„Nein, warte, ich mache das. An den Strom dürfen nur Erwachsene, das ist gefährlich.“
„Aber ich bin doch erwachsen!“, sagt der Prinz mit Nuckel im Mund.
„Nein, Du bist ein Kind. Oder kennst Du etwa einen Erwachsenen mit Nuckel?“
„Ja.“
„Echt? Wer ist denn erwachsen und hat einen Nuckel?“
„Ich!“

Der Prinz hat auf einer Party einen Hometrainer entdeckt und will ihn benutzen.
„Das kannst Du leider noch nicht, Deine Beine sind zu kurz. 
Das ist für Erwachsene.“
Er überredet mich, es gemeinsam zu probieren. 
Als er auf dem Gerät steht, schaut er triumphierend in die Runde:
„Guckt mal, ich bin erwachsen!“


Blicke auf das Leben

Der Prinz wird liegend die Treppe hochgetragen. 
Er schaut an die Decke und sagt nachdenklich:
„Wenn ich so liege, sieht alles falsch aus. Denke ich mir so.“

Der Prinz fragt sich, wo Menschen nach ihrem Tod sind. 
Ich erkläre, dass das niemand weiß, genauso wie man nicht weiß, 
wo man vor der Geburt war:
„Oder kannst Du Dich etwa noch erinnern, 
wo Du warst, bevor Du in Mamas Bauch gewohnt hast?“
Der Prinz überzeugt: „Ja, hier.“
„Hier auf der Erde?“
„Ja. Aber die Erde sah ganz anders aus.“


Grundkurs in Linguistik

„Die Züge haben eine eigene Sprache, die heißt Tuff-Tuff-Sprache. 
Aber die Menschen können die Tuff-Tuff-Sprache nicht verstehen, nur die Züge.“

Im Auto:

„Opa spricht russisch und Mama spricht auch russisch. 
Aber wir sprechen nicht russisch.“ 
Dreht sich mit einem verschwörerischen Blick zu mir: 
„Mami, Du und ich, wir sprechen die gute Sprache.“


Essen und seine Wirkung

Am Telefon auf dem Weg zu Oma:
„Oma, wir kommen gleich zu Dir. Mach Essen!“

„Ich will auf den Arm!“
„Warum denn? Du kannst doch schon laufen.“
„Zu fett!“
„Waaaaaas?“
„Zu fett. Ich bin zu fett zum Laufen, Mami!“


Verschiedenes

Am Küchentisch:

Der Prinz nörgelt und jammert herum.
Mama: „Schatz, was kann ich für Dich tun?“
Er wendet sich resigniert ab:
„Gar nix!“

„Komm, ich putze Dir die Zähne.“
„Nee, Du nicht. Mama macht das.“
„Aber ich kann das auch machen.“
„Nein, Du bist doch ungeschickt!“

Der Prinz hat ein neues Spiel.
„Wie geht denn das?“, fragt Mami.
„Na, ganz einfach!“


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