Friedensgrüße aus dem Uterus: der Prinz wird Bruder


Das Einzelkindleben des Prinzen kann jeden Moment vorbei sein: er erwartet eine Schwester 💗 Was der künftige große Bruder vom Familienzuwachs hält und welche Pläne er bereits geschmiedet hat, erfahrt ihr in diesem Blogpost.


Vorfreude?

„Und, freust Du Dich auf Dein Geschwisterchen?“
„Nein. Ich werde sie in die Mülltonne schmeißen.“

Dieser Dialog stammt glücklicherweise nicht vom Prinzen. (Sondern von dessen Mami... die ihre Schwester letztlich doch ins Herz schloss und die Mülltonnen-Pläne verwarf.) Er zeigt jedoch, dass angehende Geschwister die Vorfreude auf Familienzuwachs nicht unbedingt teilen. Wie würde es beim Prinzen sein?

Des Prinzen Schwester sendete eine wichtige Botschaft
an die Welt: Frieden

Die Verkündung

Noch im ersten Trimester verkündeten wir, abends auf dem Sofa, die Neuigkeit: „ Mama hat ein Baby im Bauch. Du bekommst ein Geschwisterchen.“ Prüfend schaute der Prinz auf Mamas Bauch und legte den Kopf schief. Er schien sich nicht darüber zu wundern, wie und warum ein Baby dorthin gelangt war. Vielmehr interessierte ihn die Zukunft: „Und wie kommt das Baby dann wieder heraus?“

Diese erste Frage blieb einige Wochen lang auch die einzige. Erst im Sardinien-Urlaub sprach der Prinz das Baby-Thema erneut an und es wurde schnell klar, welcher Aspekt seine Aufmerksamkeit fand: die körperlichen Prozesse.


Faktencheck vor der Geburt

„Können auch Männer Babys im Bauch haben?“, leitete er das Baby-Thema ein. Nach einer ausgiebigen Einführung in die menschliche Anatomie (mit Zwischenfragen wie „Wieso haben Männer keine Gebärmutter?“ und „Würden Babys auch durch einen Penis passen?“) legte er den Fokus auf die Geburt. Auch hier wollte er alles ganz genau wissen, wie zum Beispiel im folgenden Gespräch, das wir auf dem Weg zur Kita führten:

„Warum muss Mama dann in ein Krankenhaus, sie ist doch nicht krank?“
„Manchmal braucht man bei der Geburt Hilfe, es ist ganz schön anstrengend, ein Baby zu bekommen. Im Krankenhaus sind Ärzte, die helfen können, und Medizin.“
„Und wie genau helfen die Ärzte?“
„Sie helfen, das Baby herauszuziehen.“
„Mit den Händen?“
„Auch. Manchmal benutzen sie Geräte.“
„Was sind das für Geräte? [...] Wie sehen die aus? [...] Ist es schwer, ein Baby herauszuziehen? [...] Tut Mama das weh? [...] Welche Medizin haben denn die Ärzte? [...] Warum hilft die Medizin, wie funktioniert das?“

Nun ja, das Vorhaben, dem Dreijährigen nur das Nötigste zu vermitteln, um ihn nicht zu „verschrecken“, ist kläglich gescheitert. Er hakte so lange nach, bis er bestens über Saugglocken, Zangengeburten und Schmerzmittel Bescheid wusste.
Nicht einmal das Thema „Wehen“ konnten wir auslassen, da sich der Prinz einige Zeit später fragte, woher wir – und das Baby selbst – wüssten, dass es nun herausmuss.


Ich will zwei Babys!

Nach dem Faktencheck zu Schwangerschaft und Geburt bahnten sich die Gedanken des Prinzen den Weg zum Thema „Leben mit Baby“. Essentiell war hier die Frage: „Kann ich bei euch wohnen bleiben, wenn das Baby kommt?“
Die Antwort schien ihn derart beruhigt zu haben, dass er auf den Geschmack kam und gleich zwei Geschwisterchen forderte: „Ich will zwei Babys“, teilte er uns sowie allen Verwandten mit, „eins in Mamas Bauch und eins in Mamis Bauch“. Da Erstere seinem Wunsch bereits nachgekommen war, lag er mir mit „Aber Du sollst auch ein Baby im Bauch haben“ tagelang in den Ohren. Als er endlich einsah, dass daraus nichts wird, gewährte er mir zähneknirschend eine Frist: „Na gut, dann eben später.“

Fortan konzentrierte er sich auf das eine Geschwisterchen und informierte sich über dessen Entwicklung nach der Geburt.


Faktencheck nach der Geburt

Ab wann können Babys sitzen, essen, laufen, sprechen, Bücher anschauen? Da der Prinz wusste, dass Neugeborene zunächst nur „herumliegen, trinken und weinen“, interessierte er sich für die einzelnen Entwicklungsschritte. In diesem Zusammenhang versuchte er sich auch an seine eigenen „Meilensteine“ zu erinnern und wollte wissen, wie seine ersten Schritte aussahen und seine ersten Laute klangen. Mit Begeisterung stellte er dies nach und verlangte zudem seine alten Beißringe und Brei.
Nach ausgiebigem Studium kam er zu dem Schluss: „Ich zeige ihr, wie das alles geht. Dann lernt sie das schon.“

Ebenfalls sensibilisierte der Prinz sein Umfeld für die Unbeholfenheit seiner Schwester. Zum Beispiel erklärte er seiner Tante: „Am Anfang muss man sehr aufpassen. Sie wird dann immer gegen die Schränke laufen und so.“

  
Geschwisterliebe

„Ich bin schon gespannt, ob sie mich liebhaben wird.“ Vielleicht ist es noch zu früh, um von Liebe zu sprechen, aber in der Gedankenwelt des Prinzen ist seine Schwester schon jetzt fest verankert. Sei es beim Essen („Ob sie diesen Käse mögen wird, wenn sie essen kann?“), beim Lesen („Dieses Buch zeigen wir ihr nicht, das ist noch zu gruselig. Wir lesen ihr dann lieber ein anderes vor.“) oder während des Heimwehs („Ich möchte jetzt nach Hause, zu Mama, Mami und meiner Schwester!“).

Auch beim Spielen driften seine Gedanken häufig in die Zukunft:
„Ins große Bällebad darf sie nicht, das ist ja erst ab drei. Aber wir könnten in ein Kindercafé gehen, da kann sie dann mitspielen.“
„Guck mal, diese Spielzeuge von mir kann sie haben. Das hier aber noch nicht – erst, wenn sie zwei ist. Das darf nämlich nicht angesabbert werden.“

Ebenfalls freut sich der Prinz darauf, die Welt der Medien mit seiner kleinen Schwester zu entdecken: „Den Film mit dem Hai darf sie noch nicht sehen, da bekommt sie Angst. Aber ich könnte ihr Paw Patrol zeigen, vielleicht findet sie das auch so spannend wie ich.“
Passend zum Thema hat er ein Bild „gemalt“, auf dem wir – alle vier – auf dem Sofa sitzen und einen Film schauen.

Lasst uns hoffen, dass der Prinz diese aufkeimende Geschwisterliebe auch in Zeiten des Streits und der Eifersüchteleien bewahren kann.


Update: Wie der Prinz die ersten Tage als großer Bruder erlebte, kannst Du hier lesen: "Finger weg von unserem Baby!" - Der Prinz ist großer Bruder geworden


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Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch 🎊🎉🍾
    Es ist doch super wenn sich das Geschwisterchen freut :-)

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  2. Herzlichen Glückwunsch! Wahnsinn, was er so alles wissen will und worüber er sich Gedanken macht. Dass das Baby nicht ins Bällebad darf und Saugglocke und Co. Mensch, bin ich jetzt dankbar, dass mein Großer noch zu klein war und der ganz Große schon total bescheid wusste, war er doch schon 12.

    Ihr macht das super mit dem Erklären, auch wenn es Euch sicher nicht immer leicht fällt. Meine Hochachtung!

    Lieben Gruß, Bea.

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    1. Vielen Dank, liebe Bea!
      Auch wenn ich häufig von den Fragen überrumpelt werde und es nicht immer leicht ist, eine Antwort zu finden - vor allem eine kindgerechte - finde ich das Interesse prinzipiell super. So lerne auch ich dazu und bin gezwungen, "die Welt" ständig zu hinterfragen. So bleibt das Leben spannend :-)

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  3. Schön, dass er sich schon so sehr mit der Schwester identifiziert, bzw. mit dem Gedanken Bruder zu sein. Ich hatte das Gefühl, für meinen Großen war es manchmal schon abstrakt wie es sein wird. Nun ist die kleine Schwester fast ein halbes Jahr bei uns und die meiste Zeit mag er sie. manchmal aber auch nicht. Wir haben uns ein paar Bücher in der Schwangerschaft angesehen, und auch vor Sexualität und Geburt haben wir nicht die Augen oder Mund verschlossen, sondern die Themen altersgerecht versucht zu vermitteln. Für die Geburt und das Ankommen mit Zwerg wünsch ich euch alles Gute <3

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    1. Vielen Dank für Deinen Beitrag und die Glückwünsche!
      Ich bin es zwar gewohnt, dass der Prinz gern nachhakt und alles genauer wissen will, aber sein "Verhalten" zur Schwangerschaft hat mich dennoch (positiv) überrascht. Ich hätte eher, so wie bei Dir, damit gerechnet, dass ein Geschwisterchen zu abstrakt ist und zu weit in der Zukunft liegt.
      Es freut mich, dass es zwischen Deinen Kindern (meist) schön ist. Ich hoffe, bei uns wird es auch so :-)

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  4. Was für ein toller und liebevoller Beitrag liebe Dana!! Ich freue mich für euch, und wir sind ja gerade noch am zweifeln bzw überlegen, ob wir ein zweites wollen...
    Wenn ich Karl frage, kommt ein klares "NEIN!"

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    1. Vielen Dank für die lieben Worte!
      Karl ist also der einzige, der zurzeit eine klare Meinung zu diesem Thema hat?! ;-) Mal sehen, ob er dabei bleibt... und zu welchem Schluss ihr kommt. In jedem Fall alles Liebe für euch ❤️

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  5. Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft ❤️ ich finde das klasse, wie dein Sohn die Situation versteht und hinterfragt! Meine große war kurz vor dem 5. Geburtstag als ich schwanger wurde und sie hat nicht im geringsten so viel Interesse gezeigt. Ich kann dir übrigens ein gutes Buch empfehlen: unser Baby von Ravensburger. Da wird den Kindern die Schwangerschaft und Babyzeit richtig süß gezeigt :) viele Grüße Wioleta von www.busymama.de

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    1. Liebe Wioleta,

      danke für Deinen Kommentar und die Glückwünsche!
      Die großen Geschwister in unserem Freundeskreis haben ähnlich reagiert, wie Du Deine Tochter beschrieben hast. Deshalb war ich umso mehr überrascht, dass der Prinz so sehr auf dieses Thema "abfährt" ;-)

      Deinen Buchtipp habe ich gleich mal auf meine Merkliste gesetzt. Falls es für Dich noch einmal relevant werden sollte, kann ich folgendes Buch empfehlen: "Die kleine Spinne Widerlich. Das Geschwisterchen". Es geht um Tiere, behandelt aber Menschenthemen und ist sehr schön gemacht.

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